Inspiration

Achtsamkeits-Interview mit Mascha Blankschyn

Als Gründerin von “Monkeymind”, gibt Mascha Blankschyn als ausgebildete MBSR- und MSC-Lehrerin Meditations- und Achtsamkeitskurse. Auf ihrem Instagram-Kanal @monkeymind.meditation stellt sie die Prinzipien der Achtsamkeit als Anleitungen für ein gutes Leben in den Mittelpunkt. Sie zeigt, dass es für einen mitfühlenden Umgang mit sich selbst und anderen nicht zwingend notwendig ist, stundenlang auf einem Kissen zu meditieren. Mit ihrem neuen Kartenset “3 Minuten Achtsamkeit” gibt sie Inspirationen, wie man mit ganz kleinen Momenten im Alltag seine innere Haltung schulen und die Schönheit des Lebens (wieder-)entdecken kann.

Was sind Ihre liebsten kleine Achtsamkeits-Momente im Alltag? Wieso bringen sie diese Alltags-Momente genau mit 3 Minuten in Verbindung?

 

Bei 3 Minuten denke ich eigentlich immer als erstes ans Zähneputzen :) Und das war auch das erste, was ich ausprobiert habe, in den Alltag zu übertragen, nachdem ich selbst im Kloster war: wie ist es eigentlich, wenn ich die Aktivitäten, die sonst so nebenbei auf Autopilot laufen, mal wieder ganz bewusst wahrnehme? Wie schmeckt meine Zahnpasta eigentlich, wie fühlen sich die Bürsten auf meinen Zähnen an und ist das genauso wie auf dem Zahnfleisch? Wir können in jedem Moment Achtsamkeit leben, in dem wir mit unserer Aufmerksamkeit genau da sind, wo wir uns körperlich befinden und was wir gerade in diesem Moment tun.

 

Was hat das Thema Achtsamkeit für Sie so interessant gemacht? Wo haben Sie erstmals in Ihrem Leben aktiv darauf geachtet, achtsam zu sein?

 

Ich war mit meinen Gedanken eigentlich immer woanders, aber nie im JETZT. Wenn ich in der Uni saß, habe ich gedanklich auf der nächsten Party getanzt, wenn ich im Urlaub war, habe ich die nächste Reise schon geplant, wenn ich gegessen habe, habe ich schon über den Nachtisch nachgedacht. So habe ich die Dinge gar nicht mehr wahrgenommen, die wichtig waren: vor allem mich selbst nicht mehr, da ich mental ständig in der Zukunft oder Vergangenheit rumreiste. Ich hatte auch nie gelernt mich selbst und meine Bedürfnisse zu spüren, wusste nicht, dass meine Gedanken ein Eigenleben führen und dass ich nicht gegen meine Gefühle anzukämpfen brauche, damit sie weggehen. Das Thema Achtsamkeit hat mir gezeigt, wie ich mit mir selbst klarkommen und gut leben kann und wie wohltuend und erfüllend das ist. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf meine Beziehungen, meine Kommunikation und die Verbundenheit mit meinem Umfeld und der Umwelt.

Das erste Mal selbst bin ich auf Achtsamkeit gestoßen, als ich ein zweiwöchiges Schweige-Retreat gemacht habe. Das waren dann also ein bisschen mehr als drei Minuten :) Zuerst ging es darum, meinen Atem wahrzunehmen. Zu merken, dass die Bauchdecke sich hebt und wieder senkt - ganz von allein. Ich war zuerst ein bisschen gelangweilt und habe mehr Spektakel und Wunder erwartet, später und auch heute noch bin ich vom Atem aber sehr fasziniert.

Jetzt kennen wir bereits Ihre Reise zur Achtsamkeit. In einer der Übungen in “3 Minuten Achtsamkeit” beschreiben Sie, dass es helfen kann, eine “Reise durch den Körper” zu machen. Wie lässt sich das umsetzen? 

 

Diese Übung ist wie ein kleiner „Bodyscan“, eine Übung, die in traditionellen Meditationsarten und auch im MBSR gelehrt wird. Da wir oft von unserem Körper wie abgetrennt leben, wir also ganz viel im Kopf und im Denken sind und unser Körper beinahe zufällig auch noch da ist, ist diese Übung total unterstützend, um wieder zurück in den Körper zu kommen. Um sich selbst wieder wahrzunehmen und zu spüren. So können wir wieder mit uns selbst in Verbindung treten und spüren, was wir brauchen, ob wir verspannt sind oder ob der Körper uns vielleicht sonst noch etwas zu sagen hat, wenn wir uns ihm ganz liebevoll zuwenden.

Die Umsetzung ist relativ einfach: du schließt deine Augen und reist gedanklich einmal durch deinen Körper hindurch. Du kannst an der Kopfkrone anfangen und dann ganz behutsam dein Gesicht, Hals und Nacken, Brustkorb, Rücken etc spüren, bis du bei den Füßen angekommen bist. Wenn du möchtest, kannst du dir dazu auch einen Timer stellen- das ist aber nicht zwingend notwendig.

Download: Eine Reise durch den Körper

Und zu guter Letzt: Was ist Ihr Nummer 1 Tipp, um Achtsamkeit einfach in den Alltag zu integrieren?

 

Ich glaube der beste Tipp ist, die Erwartung loszulassen, dass es immer einfach sein muss. Es ist im Leben immer wieder mal herausfordernd und schwierig und das dürfen wir lernen zu akzeptieren und anzunehmen. Natürlich ist es schön(er), wenn es einfach ist, aber wenn wir die Augen vor dem Verschließen, was wirklich passiert, ist unser Leben nicht authentisch und führt zu weiteren Schwierigkeiten. Wir wollen zum Beispiel nicht krank werden und doch werden wir es- das gehört einfach zum Menschsein dazu. Wenn wir dagegen ankämpfen oder uns darüber ärgern, wird es noch schwerer, als es eigentlich sowieso schon ist.

Wenn wir Achtsamkeit in unser Leben integrieren wollen, können wir davon ausgehen, dass es auch dabei immer wieder schwierig werden kann. Es ist wie eine neue Gewohnheit zu etablieren, wie Joggen zu gehen. Zwar nehmen wir es uns fest vor, aber es wird nicht immer klappen. Und dann machen wir uns selbst Vorwürfe oder schmeißen das Handtuch. Und das ist OK. Es ist Teil des Prozesses. Gerade in diesen herausfordernden Momenten gut zu sich zu sein und dann weiterzumachen führt zum „Erfolg“. Die Karten können dazu der perfekte Reminder sein!

Es ist für viele Menschen sehr unterstützend, wenn sie sich einer Gruppe anschließen und eine Person haben, der man Rückfragen stellen kann und die sie ein wenig durch diesen Prozess begleitet. Ich kann dazu wärmstens einen MBSR-Kurs empfehlen!

 

3-Minuten-Achtsamkeit

Inspirierendes Karten-Set für kurze Achtsamkeitsübungen im Alltag

  • Achtsamkeit für zwischendurch: dreiminütige Achtsamkeitsübungen für jede Tageszeit
  • Schöne Achtsamkeitskarten im handlichen Format, auch für unterwegs geeignet
  • Tolles Anti-Stress-Geschenk
  • Karten-Set Achtsamkeit mit 30 Karten (Maße: 10,7 x 10,4 cm)

Wenig Zeit? Kein Problem: Die handliche Kartenbox mit 30 Achtsamkeitskarten bietet alltagstaugliche Übungen rund ums Thema Achtsamkeit und Entspannung, für die du nicht länger als drei Minuten brauchst. Die aktiven Achtsamkeitsübungen helfen dir dabei, in dich hineinzuhören, für einen Augenblick zu entspannen und im Hier und Jetzt anzukommen. Die kleinen Karten passen bequem in deine Handtasche, sodass du dir überall eine kurze Auszeit gönnen kannst. Natürlich ist die dekorative Kartenbox auch ein schönes Geschenk gegen Stress.

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