Inspiration

Glücks-Interview mit Gina Schöler

Unsere Autorin Gina Schöler leitet die bundesweite Initiative „Ministerium für Glück und Wohlbefinden“ und ruft mit bunten Aktionen und Angeboten dazu auf, das Bruttonationalglück zu steigern. Ned babbeln, mache! Als waschechte Mannheimerin und leidenschaftliche Weltverbesserin hat sie sich ihren Beruf erfunden: Glücksministerin. Aus dem Bereich Kommunikationsdesign kommend, macht Gina auf fröhliche und unkonventionelle Weise Werbung für Werte. Sie ist chronisch neugierig und immer auf der Suche nach spannenden Ideen und Möglichkeiten, wie sie Menschen für die wichtigen Themen wie Zufriedenheit, Positive Psychologie und Lebensgestaltung begeistern kann. Ihr Glücks-Journal und das passende "Glück gewinnt!"-Kartenspiel verpackt sie neueste Erkenntnisse aus positiver Psychologie und Glücksforschung in fröhlich-leichte Übungen für jeden Tag. Im Interview verrät sie uns nun mehr über das Glück und ihre Beziehung dazu.

Sie leiten die bundesweite Initiative “Ministerium für Glück und Wohlbefinden.” Wie kam es dazu, dass Sie Glücksministerin wurden?

Entstanden ist die Idee 2012 an der Hochschule Mannheim. Ich habe dort im Masterstudiengang Kommunikationsdesign studiert und bekam eine außergewöhnliche Semesteraufgabe: eine Kampagne zu skizzieren, die in unserer Gesellschaft einen positiven Wertewandel initiiert, gestaltet und begleitet. Aus der Semesteraufgabe wurde meine Masterthesis und ganz nach dem Mannheimer Motto „Ned babbeln, mache!“ habe ich mich nach dem Studium damit in die Selbstständigkeit gewagt – und es nie bereut! Im Gegenteil: Glücksministerin ist viel mehr als mein Beruf, es ist wirklich eine Berufung und wird auch nach über einem Jahrzehnt nie langweilig! Es ist für mich die perfekte Kombi aus Sinn und Spaß!

Welche Erfolge konnten Sie bereits mit Ihrer Initiative feiern?

Ein großer Erfolg ist die unfassbare Bandbreite der Menschen, Organisationen, Unternehmen und Initiativen, die wir mit unserer Arbeit schon erreichen konnten. Glück kennt keine Zielgruppe: Vom Vorschulkind bis zur Führungskraft ist alles dabei! Es sind “verrückte” Sachen passiert in den vergangenen Jahren, so durfte ich eine 50-köpfige Delegation aus Thailand begrüßen, mit dem Bundesjustizministerium zusammenarbeiten, wurde von der OECD zu einer internationalen Konferenz nach Paris eingeladen, sprach zusammen mit der WHO auf einem Panel, hielt einen Vortrag für TEDx oder drehte mit National Geographics. Doch die wahren Erfolge sind die ganz kleinen: Wenn mir Menschen schreiben, dass Ideen und Impulse (nach)wirken, sie etwas verändert haben, ihren Lieblingsmenschen sagen, wie wichtig sie sind, sie sich ihrer Werten und Bedürfnisse bewusst werden und sich treu bleiben, um die Welt reisen, den Job wechseln, Träume wahr werden lassen, sich selbst lieben lernen uvm.

In den letzten 10 Jahren gab es zudem zahlreiche Workshops, Vorträge, außergewöhnliche Veranstaltungen wie Impulsabende, Kino-Events oder große deutschlandweite Aktionen zum Weltglückstag. Nach dem letzten Buchprojekt „Glück doch mal!“ freue ich mich jetzt auch ganz besonders über das neue Glücks-Journal und Kartenset „Glück gewinnt“ und bin sehr gespannt, was sich daraus entwickelt und was die Menschen dadurch zum Guten hin verändern werden!

Mit Ihrem Glücks-Journal verhelfen Sie Erwachsenen zu nachhaltigem Glück im Alltag. Welche Ihrer eigenen Glücksrituale finden sich dort wieder?

Eine meiner Lieblingsrituale und schnell wirkenden Glücksbooster ist definitiv ALI: Atmen – Lächeln – Innehalten. Das kann sogar mein 4-jähriger schon wunderbar anwenden. Im ganzen Journal finden sich auch Check-Ins wieder, die ich regelmäßig mit meinem Team mache: Sei es der Füllstand der Batterie, die man ausmalen kann; die Abfrage von emotionalen Kapazitäten oder die Auswahl eines Emojis, der die aktuelle Lebenslage widerspiegelt. Kurz innezuhalten, sich bewusst Zeit für sich selbst zu nehmen, sich spannende Fragen zu stellen, somit eine Bestandsaufnahme zu machen und daraus in die Aktion zu gehen, ist so einfach und doch so wirksam!

Was ist das Bruttonationalglück und wie kann es wachsen?

Das Konzept des Bruttonationalglücks stammt aus Bhutan. Es ist eines von wenigen Ländern, die ein nicht wachstumorientiertes Wirtschaftsmodell in der Verfassung verankert haben, sondern die Zufriedenheit der Bevölkerung als Maß politischen Handelns sieht.

Für das Bruttoinlandsprodukt – unser aktuelles Wohlstandsmaß – zählen Leistungen, die sich im Markt widerspiegeln. Persönliches und Subjektives, wie Glücksempfinden oder psychische Gesundheit werden hier außer Acht gelassen. Außerdem werden z.B. auch Umweltbelastungen im BIP nicht als negativ gewertet. Das BIP-Modell ist somit zu einseitig und es bedarf einem ganzheitlicheren Ansatz. Wohlstand ist kein eindimensionales Problem!

Das BNG wäre hier insofern eine sinnvolle Ergänzung, da sie den Zweck, also das “Glück und Wohlbefinden” der Menschen an sich als den höchsten erreichbaren Wert annimmt.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es ganz oft nur ganz kleine Impulse braucht, dass etwas losgetreten wird. Wir geben eine kleine Idee rein und die Menschen sind dankbar und es sprudelt förmlich auch ihnen heraus – sei es bei Veranstaltungen wie Workshops oder auch (bundesweiten) Aktionen.

Welche Challenge aus Ihrem Glücksspiel können Sie unseren Leser*innen besonders ans Herz legen?

Zapple Dich Glücklich!

Diese Challenge aus dem Themenfeld Gesundheit und Balance ist so einfach umzusetzen und ist ein ultimativer Stimmungsbooster. Musik aufdrehen und lostanzen: Ganz egal, was das Umfeld gerade denkt. Unsere Lieblingssongs sind nicht nur oft mit guten Erinnerungen verbunden, die Bewegung hilft auch beim Stressabbau. Ein Win-Win!

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