Wie bist du auf die Idee gekommen, die Selbstliebe-Plattform “Bauchfrauen” zu gründen? Gab es einen Auslöser für diese Entscheidung?
Oh, ich denke so viel Platz ist hier gar nicht. In meinem ersten Buch "Das Leben ist zu kurz, um den Bauch einzuziehen" beschreibe ich das ziemlich genau. Denn wie so oft, gab es nicht den "einen Auslöser", sondern eher viele kleine Momente die zur Gründung beigetragen haben.
Als ehemalige Tanzpädagogin hatte ich das wunderbare Vergnügen, mit unzähligen unterschiedlichen jungen Mädchen und Frauen über mehrere Jahre hinweg zusammen zu tanzen. Dabei erschrak ich jedesmal aufs Neue, wenn ich bemerkte dass sie ihre eigene Körper-Vielfalt verleugneten, den Blick in den Spiegel kaum ertrugen und stets ein Ideal anstrebten, das wir aus Medien und TV kannten. Mit Vielfalt ist da allerdings nicht viel. Erst vor zwei Jahren "traute" sich RTL eine Moderatorin mit zwei Kleidergrößen mehr einzustellen, als den sonstigen "Standard" und ganz Deutschland sprach darüber. Weit sind wir also in der Körperakzeptanz noch nicht gekommen. Das ändere ich ja glücklicherweise nun.
Jedenfalls gehört tatsächlich das Erkennen, das eben nicht nur ich, ein Mensch mit einem mittelgroßen Körper stets mit Selbstzweifeln kämpfte, sondern eben auch die "Normschönen" und dünnen Menschen – zu meinen größten Erkenntnissen. Wenn also nicht mal diejenigen sich schön fühlen, die anscheinend schön sind, wie soll dann die Rechnung von ständigen Diäten und Co. aufgehen? Damit begann alles...