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Interview mit Linda Schipp: Writing Romance - Schreib-Tipps für Liebesgeschichten

Romance-Autorin Linda Schipp hat uns in München besucht, um über das Planen, Schreiben und Verfeinern von Liebesgeschichten zu sprechen. Sie verrät unserer Kollegin Jana, was sie zum Schreiben getrieben hat, was den Titel "Writing Romance" so besonders macht und teilt ihren ultimativen Tipp für angehende Autor*innen!

Rosiger Hintergrund mit goldenen Sprenkeln, Autorinnenfoto von Linda Schipp und ihr Name in der Mitte. Eine goldene Feder über den Schriftzug

J: In deiner Einleitung schreibst du, dass du viele Schreibratgeber gelesen, Podcasts gehört und Videos gesehen hast, um dir die Technik des Schreibens anzueignen. Was war deine Motivation, mit dem Schreiben zu beginnen? Was war dein Weg als Autorin?

L: Ich konnte mir das gar nicht aussuchen, tatsächlich. Ich mache das, seit ich vier Jahre alt bin. Ich habe Notizbücher immer vollgeschrieben, als ich noch kein Wort schreiben konnte und habe so getan, als ob ich Bücher schreibe. Also irgendwie war das schon immer da und das hat sich immer nur gesteigert, je mehr mir vorgelesen wurde von den Eltern und Großeltern. Sobald ich schreiben konnte, habe ich eigene Geschichten geschrieben und das ging immer weiter, bis sie dann irgendwann endlich veröffentlicht wurden. Also die Motivation war schon immer die Liebe zu Geschichten und das war irgendwie in die Wiege gelegt. Das ist auch ganz dankbar, weil das ja gar nicht so viele Leute von sich sagen können, dass sie so genau wissen, was sie mit ihrem Leben anfangen sollen. Und das muss eine total schwierige Frage sein und ich schätze mich da ehrlicherweise auch total glücklich.

Zwei Innenseiten von "Writing Romance" vor rosanem Hintergrud und goldenen Sprenkeln

J: Als Schreibmentorin in Writing Romance begleitest du angehende Autor*innen in ihrem Prozess. Gibt es denn bei Romance-Geschichten einen bestimmten Aufbau oder Besonderheiten, die du in diesem Buch festgehalten hast?

L: Absolut. Ich glaube, dass die Art, wie wir Geschichten auf der Welt erzählen, in ihren Grundstrukturen überall gleich ist. Und diese Struktur, glaube ich, ist eine ganz wertvolle, wenn man sie kopiert oder schafft, sie abzubilden, zu spiegeln in seinem Roman, dann wird man die Menschen intuitiv erreichen, weil sie sich intuitiv damit identifizieren können. Das bedeutet nicht, dass man das eins zu eins starr machen muss, aber wenn man es tut, dann hat man auf jeden Fall einen Erfolgsfaktor schon mal im Sack. Und diese Struktur habe ich versucht, in Writing Romance abzubilden und den Menschen zu erklären, damit sie sich das Grundhandwerk schnappen können und damit dann arbeiten und wie man das dann individualisiert und davon abweicht. Das macht dann die einzigartige Schönheit einer jeden Geschichte aus.

Weitere Innenseiten mit rosigem Hintergrund und goldenen Sprenkeln

J: Hast du bei Writing Romance auch persönliche Noten oder genre-spezifische Themen eingebaut?

L: Voll, absolut. Da stecken über 15 Jahre Schreiberfahrung drin. Ganz viel Theorie, die ich gelernt habe über die Jahre. Schreibhandwerk, klassische Story-Theory, wie sie in Hollywood gelehrt wird, habe ich alles in einem Buch kondensiert, so wie ich das gebraucht hätte, als ich angefangen habe zu schreiben. Und Writing Romance heißt es deswegen, weil Romance gerade das Genre ist, das wir alle lieben und deswegen habe ich natürlich auch das alles darauf angepasst, wie Romance genau funktioniert. Man wird ganz viele Romance-Einschläge darin finden, aber trotzdem kann man den Schreibratgeber auch für andere Genres benutzen. Das war mir auch ganz, ganz wichtig.

Goldene geschwungene Linie, die in eine goldene Feder führt, rosa hintergrund mit goldenen Sprenkeln

 

J: Bei Writing Romance  ist ja der Name Programm. Jetzt würden wir gerne wissen: Hast du irgendwelche Schreibgewohnheiten und vielleicht auch einen Geheimtipp für angehende Autor*innen?

L: Habe ich lange nicht gehabt und als ich das nicht hatte, habe ich Jahre gebraucht für Bücher. Seit ich weiß, was für mich funktioniert, schaffe ich es auch, Bücher in zwei bis vier Monaten zu finalisieren. Mein mein Clue, was für mich funktioniert, ist, das Schreiben zu priorisieren. Klingt einfach, ist im Alltag schwierig. Ich muss morgens mit dem Schreiben in meinen Tag starten und danach alles anschließen, was sonst noch wichtig ist im Leben: Brotjob, Haushalt und so weiter. Das ist, was für mich funktioniert hat und das wirklich täglich zu machen. Es ist unangenehm, aber 'Schreiben ist ein Muskel', sagte Steven King. Und das bedeutet üben, üben, üben. Das ist am Ende das, was einen voranbringt. Auch wenn das irgendwie müßig klingt, aber alle großen Autoren und Autorinnen, die auf der Bestsellerliste stehen, haben das gemacht: Schreiben ist ihre Priorität im Leben.

Cover-Abbildung von "Writing Romance und goldene Herzchen vor rosa Hintergrund

J: Meinst du, jeder und jede kann Romance-Autor*in werden?

L: Nein, ich glaube tatsächlich nicht. Das merke ich immer wieder daran, wenn manche Leute auf mich zukommen, die aber auch gar keinen Wunsch haben zu schreiben und sagen, 'ich hab gar keine Ahnung, wie du dir auch nur eine einzige Geschichte ausdenkst, geschweige denn 20'. Ich glaube, das ist ein Talent, das manche Menschen haben und andere nicht. So wie manche Menschen künstlerisch begabt sind, andere logisch und die nächsten eine total starke soziale Ader haben. Nicht jeder kann alles. Man muss, glaube ich, ein Grundtalent und eine Begeisterung und Kreativität mitbringen. Das muss in der Persönlichkeit verankert sein. Aber wenn man jemand ist, der den Traum vom Schreiben hat, dann sind das fast immer Menschen, die diese kreative Ader haben. Wenn die da ist, kann es funktionieren, weil dann braucht man nur noch erkennen, dass Schreiben ein krasses Handwerk ist, wo es ganz viel drüber zu wissen, zu lernen, zu üben gibt. Man muss brennen und man muss arbeiten wollen und üben, üben, üben, üben. Und wenn man das tut, dann glaube ich, kann sich jeder den Traum vom eigenen Buch erfüllen.

Lass dein Romance-Herz höherschlagen!

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